Beitrag: Focus
2. September 2012
Kommentar zum Artikel der Berichterstattungen um die Aussagen der Ursula von der Leyen betreffend der Altersarmut
Es ist ein Fortschritt des Denkens, sich dieser Problematik zu stellen, sie zu erkennen wie auch nach einer praktikablen Lösung zu suchen.
Es ist nicht nur die Schicht der Arbeitslosen betroffen oder jene, die keiner regelmäßigen Erwerbstätigkeit nachgingen, sondern auch solche, die sich ihr ganzes Berufsleben lang zur klassifizierten Unter- oder unteren Mittelschicht zählen müssen. Wie bitte solchen solche Bürger auch noch eine private Vorsorge treffen? Wovon?
Man denke auch an die Alleinerziehenden, die ohnehin jeden Cent mit Bedacht ausgeben müssen, Geringverdiener, Rentner ohne Beamtenstatus, Hinterbliebene und viele andere.
Wovon sollen solche Menschen sparen?
Eine private Altersvorsorge treffen hieße doch „sparen“, irgendwo anders einsparen.
Doch geht es hier zumeist um Menschen, die einen Konsumkredit brauchen um die kaputte Waschmaschine zu ersetzen, einen Kredit um sich ein Auto leisten zu können – die von Urlaub nur träumen können und das zur Verfügung stehende Einkommen lediglich ein Überleben sichert.
Manchmal denke ich, dass Politiker einen Monat lang in die Schuhe eines ihrer Bürger schlüpfen sollten, welche sie in ihrem Amt vertreten. Einfach, um den Blick zur Realität nicht zu verlieren.
Ebenso trifft mein Unverständnis, welches Recht man sich anmaßt die ebenso zur Rente einfließenden Erziehungszeiten auf ein bestimmtes Geburtsjahr zu beschränken.
Sind denn Erziehungszeiten von Kindern welche vor 1992 geboren wurden und nur ein Jahr Anrechnung erhalten minder wert, als solche danach, die nach 1992 geboren mit drei Jahren berechnet werden?
Auch hier „WARUM?“ Sind nicht alle vor dem Gesetz gleich?
Erschienen zur Meinungsumfrage des Focus,
Beitrag auf Focus Online
Kopie an Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Berlin
(c) Cornelia Kerber, 2. September 2012