Georg Baselitz Ausstellung, Halle, 22.07.2012 – 07.10.2012

Zeichnungen, Grafik, Gemälde aus der Sammlung GAG
Stiftung Moritzburg, Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt

„Romantiker kaputt“

„Baselitz, 1938 als Georg Kern im sächsischen Deutschbaselitz geboren, gehört längst zu den Giganten der deutschen Gegenwartskunst. Die Ausstellung zeigt Werke aus einer bedeutenden deutschen Privatsammlung, die den Werdegang des Künstlers mit Konzentration auf wesentliche Einzelwerke und Werkgruppen seit Mitte der 1960er Jahre bis in die jüngste Gegenwart sammelnd begleitet. Die ausgestellten Arbeiten verdeutlichen, wie sehr sich bereits der junge Baselitz einer radikalen Befragung nach der eigenen Identität als Maler unterzog. Im Ringen um das eigene Selbstverständnis stellt Baselitz das traditionelle Tafelbild schließlich im Wortsinn auf den Kopf. Dies führt zur konsequenten Absage an tradierte künstlerische Werte wie technische Fertigkeit, Motiv oder Komposition.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt im frühen Werk von Baselitz, das mit der Gestalt des „Neuen Typs“, den „Helden“ oder den „Hirten“,  die Vehemenz, Rigorosität und Kontinuität eines Künstlers sichtbar macht, für den die Auseinandersetzung mit dem Bild zur existentiellen Notwendigkeit wird, zu einem Kampfplatz um Identität, um die Wirklichkeit und um die Kunst.“
(c) www.stiftung-moritzburg.de

Bekannt sind seine Werke auch durch die Darstellung der „auf dem Kopf stehenden“ menschlichen Körper. Vielleicht eine Impression des Lebens oder die Wahrheit des ewigen Strebens. Mag sein interpretiert der Empfindung einer Geschichte, welche ein Leben buchstäblich auf den Kopf stellte.
Cornelia Kerber, Juli 2012