„Geht’s noch, Karlsruhe?“ – Demo am Stephanplatz am 15.11.2025

Wo sich laute Proteste und leise Sorgen über die Kulturkürzungen mischten

Es wirkte fast wie eine Regieentscheidung des Lebens: Erst stand ich auf der Demonstration auf dem Stephanplatz vor der Postgalerie in Karlsruhe, umgeben von Schauspielerinnen, Ensemblemitgliedern, Ehrenamtlichen, Kulturschaffenden und Bürgern – ein Platz voller Stimmen und Farben. Menschen, die tagtäglich mit Budgets, Zahlen und knappen Ressourcen umgehen müssen und trotzdem weiter denken als bis zur nächsten Rechnung: weitsichtig, verantwortungsvoll und dem gesellschaftlichen Miteinander verpflichtet – selbst dort, wo imaginäre Grenzen sichtbar werden.

Auf der Bühne wechselten Redebeiträge mit Musik, vor der Bühne wurde getanzt, kleine szenischen Momente. Ein bewusst gestaltetes Programm, das zeigte worum es an diesem Tag ging: Vielfalt, Ausdruck, Gemeinschaft. Man spürte, wie viel Mühe sich alle gaben, die Breite und Lebendigkeit der Karlsruher Kulturlandschaft sichtbar zu machen – gerade weil sie unter Druck steht.
„Geht’s noch, Karlsruhe?“ steht auf den Plakaten; die Formulierung ist längst mehr als ein Slogan, sie ist eine Zustandsbeschreibung. Die Stadt ringt mit Zahlen, die Kultur ringt mit dem Atem. Es geht um den Fortbestand von Häusern, Projekten, Stimmen – ein Kampf ums Überleben.
Und direkt danach machte ich mich auf den Weg nach Waldbronn in die Stille einer Kirche – von dieser Demonstration für das Leben und den Tod von kulturellen Einrichtungen in eine Ausstellung über das Denken an Leben und Tod von fünfzig Frauen, fotografiert von Andrea Fabry.
Ein intensiver Tag. Nachhaltig, laut und leise. Auch irgendwie hoffnungsvoll.

Schätzungsweise 500-600 Menschen folgten dem Aufruf des Miteinander auf dem Stephanplatz. Und ich war nicht allein dort: Ich nahm meinen Enkel Emil mit. Er ist auch Karlsruher – und ich wollte dass er sieht, dass diese Entscheidungen auch seine Generation betreffen. Ihn, seine Geschwister, sein Umfeld.  Kultur ist kein Luxus, den nur Erwachsene verhandeln; sie prägt Kindheit, Jugend und den Blick auf eine Stadt.

Vielleicht fühle ich mich auch verantwortlich zur Bildung der nach mir folgenden Generationen. Ich bin in einem Dorf im Neckartal aufgewachsen – dort gab es keine kulturellen Möglichkeiten. Theater, Musik, Ausstellungen, Museen, all das lag viele Kilometer entfernt. Für mich spielten Bücher Theater. Aber ich wusste früh, was fehlt. So habe ich versucht meinen Kinder Kultur zu vermitteln. Heute stehe ich hier mit meinem Enkel in einer Stadt, die alles hat – eine perfekte Infrastruktur zur Bildung der Räume für Fantasie in all ihren Facetten – und die trotzdem genau dort spart, wo Kultur für die nächsten Generationen selbstverständlich bleiben sollte. Nie war es wichtiger: Gerade heute, im Zeitalter der notwendigen Begrenzung von Bildschirmzeit und der allgegenwärtigen Reizflut des Internets, gilt es Räume für Fantasie, Begegnung und Kultur zu erhalten.

Sein Vater war als Kind schon begeisterter Besucher des Sandkorn-Theaters; dieses Haus, gegründet 1956, hat Generationen geprägt – und steht nun vor nahezu unlösbaren Problemen. Aber er ist nicht das einzige bedrohte Haus: Auch das KOHI, die Alte Hackerei (SAU e. V.), Substage, das Tollhaus, das tanzareal, das dokka-Filmfestival, die Kinemathek und das Filmboard sind unter den – laut Kulturring – Einrichtungen, die durch die geplanten Kürzungen stark gefährdet sind. (KOHI etwa nennt existenzielle Risiken, wenn Zuschüsse wegfallen.)
Das Theaterhaus am Mühlburger Tor – mit Sandkorn, Marotte-Theater und Jakobus-Theater – ist ein kleines, aber lebendiges Zentrum kultureller Bildung. Besonders das Kinder‑ und Jugendtheater dort hat einen Schwerpunkt: Eigenentwickelte, altersgerechte Stücke, die gesellschaftliche und soziale Themen aufgreifen und Kindern oder Schulklassen Anstöße zum Nachdenken geben.
Meiner Meinung nach sollte jeder Klassenverband verpflichtend einmal im Jahr solch ein Stück besuchen – danach besprechen, reflektieren und bearbeiten, nicht als Belohnung, sondern zur Bildung. Zeigt euren Kindern Alternativen zu Minecraft, Videospielen, dem Handy oder ständigem Scrollen: Raus aus der Isolation der eigenen vier Wände, rein in die Gesellschaft. Geht ins Theater, zu Musikveranstaltungen, nutzt die Angebote!

Karlsruhe trägt seit 2019 den Titel UNESCO Creative City of Media Arts – ein Aushängeschild für Kreativität, Innovation und kulturelle Verantwortung. Es scheint, nun möchte man das Ganze doch sehr einseitig belasten, den Fokus auf „Media Art“ belassen und den Rest zusammenschrumpfen? Wird der Titel ernst genommen oder ist er jetzt, da man ihn hat, nur noch ein Etikett ohne relevanten Inhalt?

Auf der Demo fiel mir auf: Kaum Parlamentarierinnen oder Spitzenpolitiker waren zu sehen, auch sonst kaum Persönlichkeiten, die sich gern im Schein der Künste präsentieren. Dieses Fehlen war kein Zufall – es sprach für sich selbst.

Diese Demo war ein Ruf nach Solidarität — und genau diese Solidarität fehlte an entscheidenden Stellen. Die Initiator*innen baten darum, die Online-Petition zu unterschreiben und Postkarten mit Motto und Motiv der Demonstration gingen von Hand zu Hand, wurden beschrieben und sollen gesammelt an Dr. Albert Käuflein übergeben werden.
Und genau an diesem Punkt stellte sich vielen die Frage: Wo war der Bürgermeister, der das Dezernat für Kultur innehat, der die Stadtentwicklung mitsteuert, der den Kulturausschuss leitet und Vorsitzender der KulturRegion Karlsruhe ist? 
Man hätte erwarten dürfen, dass er zumindest ein Zeichen setzt — wenn nicht durch Anwesenheit, dann durch eine klare Geste der Unterstützung.
Doch er war nicht da.
Stattdessen besuchte er die Städtische Galerie, um den Lotto-Museumspreis Baden-Württemberg 2025 zu feiern, und zeichnete später im Konzerthaus drei Studierende der DHBW mit dem Hochschulpreis der Stadt aus. Beides ehrenwerte Termine — aber der Stephanplatz liegt nicht am anderen Ende der Welt. Er hätte präsent sein können. Oder sich äußern. Oder einen Vertreter schicken. Etwas. Doch er blieb fern — räumlich und politisch.
Auf meine Karte schrieb ich übrigens: “Kultur ist eine lebensbejahende Vielfalt, welche ich auch für meine Enkel erhalten will” — und wollte damit nicht nur ein Gefühl, sondern eine Verpflichtung formulieren.

Die Zahlen, die den Protest nähren, sind hart: Der Kulturring Karlsruhe verzeichnet nach eigenen Angaben rund 400.000 Besucher:innen jährlich in seinen Mitgliedseinrichtungen. Gleichzeitig flösse nur ein verschwindend kleiner Teil des städtischen Kulturetats in deren Arbeit — der Kulturring nennt dabei 3,8 % als Verhältniszahl; der Befund wirkt rechnerisch fragwürdig und erklärt die Verärgerung vieler freier Träger. Die Kampagne „Geht’s noch, Karlsruhe?“ weist zudem darauf hin, dass 90 % der städtischen Fördermittel an drei Großinstitutionen gehen: Staatstheater, ZKM und VHS. Parallel dazu, so die freie Szene, erhalte der Kulturring insgesamt nur rund 1,6 Mio. € – und gerade diese kleinen Träger würden durch eine im Raum stehende 10-%ige Kürzung existenziell bedroht.

Gleichzeitig lauert ein weiteres Paradox: Auch die sogenannten Großen sind nicht immun. Recherchen und Berichte weisen darauf hin, dass das Staatstheater erhebliche Einschnitte hinnehmen muss — Zahlen von deutlichen Kürzungen werden genannt, und es ist die Rede davon, dass dies langfristig Dutzende von Arbeitsplätzen bedrohen könnte. Strukturbedingt sei die Situation beim Staatstheater besonders schwierig, weil städtische Kürzungen auch Landesmittel tangieren und so ein Sog entsteht, der die Handlungsspielräume einschränkt. Daraus entsteht das Bild einer Stadt, in der die Hauptlasten unterschiedlich verteilt sind, aber kaum jemand wirklich verschont bleibt.

Auf der Demo war das Bewusstsein für diese Vielschichtigkeit präsent, doch die Kernerwartung blieb simpel: Solidarität, Sichtbarkeit, Schutz. Mir fehlte auch die Präsenz mancher Häuser, die ich erwartet hätte — das Kammertheater etwa, das 2024 bereits existenziell kämpfen musste. Waren die weniger betroffenen Häuser still, weil sie hoffen, so nicht ins Visier zu geraten? Oder waren sie schlicht organisatorisch anders aufgestellt? Diese Fragen stellten sich überall: Wenn ich heute nicht ums Überleben kämpfe, wer ist beim nächsten Mal dran?

Ein weiterer Mangel, der mir auf der Kundgebung spürbar wurde, war die Unsichtbarkeit der bildenden Kunst. Das ist kein Vorwurf an einzelne Künstlerinnen oder Künstler, Ateliers oder Kunsthäuser, sondern Ausdruck eines strukturellen Problems: Die freie Kunstszene in Karlsruhe ist zersplittert und wahrscheinlich bleibt die Bildende Kunst im öffentlichen Diskurs fast immer randständig. Vielleicht weil deren Förderung ohnehin minimal ist, erscheinen Kürzungen dort selten in den Schlagzeilen – die Folgen jedoch sind konkret: weniger Projekte, weniger Präsenz, weniger kulturelle Bildung. Ich habe ihre Präsenz irgendwie auf der Demo erwartet, sie sind Teil des kulturellen Lebens der Stadt. Solidarität hört nicht nach dem eigenen Genre auf.

Im Gespräch an der Demonstrationsbühne wurde mir erneut bewusst: Kultur ist nicht nur Programm, sondern Zugang und Bildung. Wenn städtische Entscheidungen die Preise verschieben, bestimmen am Ende jene Häuser die Bedingungen, die überhaupt noch existieren – nicht nur beim Eintritt, sondern vor allem bei der Teilhabe. Genau dort verliert der Bildungsauftrag an Boden, denn gestrichen wird zuerst bei denen, die keine Lobby haben. So entsteht ein Graben: Den Kulturpass erhalten ausschließlich 18-Jährige (und realistisch betrachtet – wer weiß das überhaupt?), der Landesfamilienpass wiederum richtet sich nur an Familien mit sehr spezifischen Voraussetzungen. Alle anderen – Familien mit einem oder zwei Kindern, Rentner, Singles oder Ehepaare mit geringem Einkommen – bleiben außen vor.
Das heißt nicht, dass ich freien Eintritt für alle fordere oder jedem ein maßgeschneidertes Kostüm verlange. Aber gerade die kleinen Häuser tragen jene, die durchs Raster fallen. Schon jetzt zeigen sich deutliche Unterschiede: Das Staatstheater ist tendenziell hochpreisig, kleinere Bühnen halten Angebote für kleinere Geldbeutel bereit. Fielen einige dieser Einrichtungen weg, schrumpfte die kulturelle Vielfalt massiv – und der Zugang zu Kultur hinge noch stärker von den individuellen Bedingungen ab.

Und dann war da, wie immer, die Widersprüchlichkeit der politischen Prioritäten: Die Entscheidung des Gemeinderats zugunsten der Austragung der World Games 2029 bleibt in den Reihen der Demonstrant:innen ein Stichwort. Viele auf der Kundgebung verknüpften dieses Großereignis mit der Frage, warum lokale, langjährige Kulturarbeit auf der Strecke bleiben muss. Ob die 22 Millionen, die man veranschlagt findet und die Stadt aus eigenen Mitteln für diese Sportveranstaltung beisteuern soll, wirklich nachhaltig investiert sind, oder ob sie am Ende nur ein Loch stopfen, das anderswo neue Löcher reißt — das war kein rhetorischer Punkt, sondern eine praktische Sorge. Man hat in Karlsruhe doch eigentlich reichlich Erfahrung im nachtragenden Haushalt der Fehlkalkulationen, siehe Kombilösung oder Staatstheater. Diese drastischen, nicht einkalkulierten Vervielfältigungen der Kosten spülen die Löcher in die Kasse und sind mitunter ausschlaggebend der heutigen Misere.

Die World Games mögen bestimmte Sanierungen im Sportbereich anstoßen; dennoch zeigen Erfahrungen vieler Städte seit Jahren dasselbe Muster: Kurzfristiger Glanz, langfristige Belastungen. Und bei aller Aufregung lohnt es, die Relationen im Blick zu behalten. Kein Hotel, keine Boutique und kein Restaurant in Karlsruhe steht vor dem Aus, nur weil die World Games nicht hier stattfinden.
Anmerkung, die mir wichtig ist:
Diesen Vergleich habe ich nicht erfunden — und nur weil er in der Debatte auch von einem  Politiker gezogen wurde, heißt das nicht, dass ich dessen Partei oder Haltung auch nur im Ansatz teile. Ich zitiere den Gedanken, nicht die Ideologie. Und der Gedanke ist schlicht richtig: Die Existenz unserer lokalen Wirtschaft hängt nicht an einer einzigen Veranstaltung, sondern an verlässlicher, langfristig durchdachter Stadtpolitik.

Die Belastungen der städtischen Haushalte sind real, doch die alltägliche kulturelle Infrastruktur – kleine Bühnen, Initiativen, freie Kunst – spüren Einschnitte viel unmittelbarer. Derartige Prestigeprojekte ersetzen keine dauerhafte Förderung und sichern nicht den Zugang für alle.

Ein weiterer Punkt der auf der Demo angesprochen wurde, war die Rolle der Karlsruher Hoteliers. Man erhoffte sich hier Präsenz, weil die Stadt Karlsruhe jüngst eine Bettensteuer/CityTax erhob, während Gäste nur wenige Kilometer entfernt in Waldbronn, Ettlingen oder jenseits des Rheins davon verschont bleiben. Diese Regelung setzt die hiesigen Hotels klar unter Druck und erzeugt auch hier ein spürbares Ungleichgewicht. Statt langfristig die Interessen aller Beteiligten  zu berücksichtigen, denkt die Stadt kurzfristig: bei Hotels an Einnahmen und bei den Kürzungen der Kultur an Einsparungen. Auch das ein Spiegelbild der Diskussion auf der Demo: Es geht nicht nur um Zahlen, sondern um Gerechtigkeit.

Positiv aufgefallen ist mir dagegen beispielsweise die Stephanus Buchhandlung und auch das Kabarett Die Spiegelfechter, die auf ihren Plattformen der sozialen Medien die Demo ankündigten und damit Stellung bezogen — ein Zeichen lokaler Zivilgesellschaft und Solidarität.
Dennoch bleibt das Netz ambivalent: Auf meine eigenen Postings zur Kulturkürzung erhielt ich in den vergangenen Monaten kaum Resonanz; Likes sind rar, Kommentare selten. Eine stille Mehrheit? Gleichgültigkeit? Oder eine Übersättigung an Information, die Empörung in Gleichgültigkeit verwandelt? Das Rätsel bleibt: Wie mobilisiert man öffentliches Interesse für die alltägliche Infrastruktur einer Stadt, wenn sich Klicks eher auf spektakuläre Ereignisse konzentrieren?

Die Demonstration war in ihrer Form kein Appell zur Ängstlichkeit, sondern ein Plädoyer für Weitsicht: für eine Haushaltspolitik, die versteht, dass Kultur nicht bloß Kostenfaktor ist, sondern Investition in Bildung, Zusammenhalt und demokratische Reife. Es geht um Institutionen — und um Menschen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Ehrenamtliche, Zuschauerinnen und Zuschauer, Kinder in Schulklassen, Eltern, die mit ihren Kindern einen Theaterabend erleben, Paare, Rentner, Singles, Einsame. Nun – geht es hier nicht sogar um uns alle? Unsere Gesellschaft, unsere Stadt?
Es geht um die Frage, welche Stadt wir sein wollen.

Karlsruhe wirbt mit den World Games damit, eine Sportstadt zu sein  – zu Recht. Doch die Stadt ist weit mehr: sie ist Stadt des Rechts, Fahrradstadt, Fächerstadt und vor allem eine Stadt mit einem beachtlichen kulturellen Angebot, das bereits aktiv von vielen genutzt wird. Statt diese Vielfalt für die Attraktivität der Stadt einzusetzen und überregional sichtbar zu machen, wird sie nun gekürzt und in Teilen eher als unwichtig dargestellt. Den Bewohner:innen und Gästen wird damit ein Stück lebendiges Stadtleben genommen, das existiert und das die Stadt nutzen könnte, um ihre Vorzüge sichtbar zu machen und ihre Strahlkraft zu steigern. Wir sind keine klassische Urlaubsstadt, hier könnte man das Image der Stadt doch eher aufpolieren statt zu minimieren.
Werbung, Karlsruhe vom 19. bis 29. Juli 2029 zu besuchen. Und dann? Dann ist Karlsruhe die Sportstadt für diese 10 Tage, danach lebt sie aber für die Karlsruher Bevölkerung weiter!

Und dann gibt es noch die Ebene der Wahrnehmung. Als würde die Stadt nicht begreifen, dass hier gerade etwas Entscheidendes passiert. Dass Kultur kein Hintergrundrauschen ist sondern ihr Fundament. Dass die Einsamkeit der heutigen Zeit sich modernisiert, wenn man Kultur an den Rand drängt. Dass Kinder, Jugendliche, Alte, Zugezogene, Menschen auf dem Land und in der Stadt soziale Räume verlieren, die ihnen niemand ersetzt.

Die Demo war deshalb nicht nur Protest, sondern Selbstbehauptung. Ein Zusammenschluss von Menschen, die sich weigern, ihre Stadt aufzugeben. Die zeigen wollten: Wir sind nicht laut, weil wir stören wollen. Wir sind laut, weil wir bleiben wollen.

Als ich den Stephanplatz verließ, dachte ich an die Bühne der Stadt: an die vielen Häuser, die jetzt in den Kulissen stehen und nicht wissen, ob der Vorhang für sie noch einmal aufgeht. Die Gefahr liegt nicht im großen Knall. Die Gefahr liegt im schleichenden Verschwinden – in den vielen kleinen Lichtern, die langsam ausgehen, bis es plötzlich dunkel ist.

Mein Fazit:
Kultur stirbt nicht in einem Moment – sie stirbt in Etappen. Und jede eingesparte Etappe kostet am Ende ein Stück Lebensqualität.

Text und Fotos (c) Cornelia Kerber, 15.11.2025

Dieser Artikel steht für journalistische Zwecke mit Angabe der Quelle  zusätzlich als PDF-Dokument zur Verfügung
👉Gehts noch Karlsruhe, Demo 15.11.2025_Text_Cornelia_Kerber