Anlässlich ihres 40. Jahrestages blickt die Kunsthalle Tübingen auf ihre Geschichte zurück. Bevor das Ausstellungshaus durch große Publikumserfolge zur klassischen Moderne seinen legendären Ruf erhielt, dominierten Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst das Programm. Diese beiden Schwerpunkte werden nun in zwei aufeinander folgenden Jubiläumsausstellungen einzeln gewürdigt.
Nach der ersten Schau mit Werken von Degas, Cézanne, Renoir, Toulouse-Lautrec und Picasso werden in einer zweiten Jubiläumsausstellung jene künstlerische Positionen des ausgehenden 20. Jahrhunderts vorgeführt, die durch Ausstellungen in der Kunsthalle Tübingen maßgeblich gefördert wurden.
Kunsthallendirektor Götz Adriani präsentierte unter anderem hoch beachtete Werkschauen zu Franz Erhard Walther (1972), George Segal (1972), Ulrich Rückriem (1973), Joseph Kosuth (1973), Joseph Beuys (1973), Richard Hamilton (1974), Claes Oldenburg (1975), Bernd und Hilla Becher (1976), Sigmar Polke (1976), Frank Stella (1977), Richard Serra (1978), Robert Rauschenberg (1979), Bruce Naumann (1986), Andy Warhol (1988), Anselm Kiefer (1990) oder Duane Hanson (1991).
Die Jubiläumsausstellung konzentriert sich auf einige besonders herausragende Künstler dieser Zeit. So werden Joseph Beuys mit Papierarbeiten, Andy Warhol mit Gemälden und frühen Zeichnungen, Bernd und Hilla Becher mit Fotografien von Fördertürmen oder Richard Hamilton und Robert Rauschenberg mit prominenten Werken gezeigt. Sigmar Polke, der die Kunstgeschichte des ausgehenden 20. Jahrhunderts durch effektvolle Materialexperimente und subtile Ironie beeinflusste, steht mit jenen Hauptwerken im Mittelpunkt der Präsentation, die bereits 1976 bei seiner ersten Retrospektive in der Kunsthalle Tübingen zu sehen waren. So ist diese Zusammenschau einer von Pop-Art, Fluxus und Konzeptkunst geprägten Zeit auch als Hommage an den 2010 verstorbenen deutschen Maler zu verstehen.
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