Es gleitet dahin – durch die Finger rinnend in die Tiefe eines endlosen Nichts.
Ein verirrtes Blümchen, welches in der Wüste wächst, doch durstet.
Es sieht die Oase und jeder Tropfen des Mutes und der Hoffnung schenkt es seiner Wurzel die sich so genährt versucht – unter der Erde, fern der Sonnenstrahlen und des Lichts, der Wärme und der einsam entrinnenden Melodie der Vögel zu entziehen – langsam gen Oase zu gelangen.
Doch der Weg ist so weit und die Dornenbüsche die dem Blümchen auf dem Weg begegnen, machen sich lustig über es und tief krallen sich ihre Dornen in die Seele des Blümchens, so dass es langsamer wird und eines Tages erkennen muss, dass die Oase wohl eine Illusion war.
Und obgleich ihm bewußt ward, dass dieser Ruhepol der zu findenden neuen Heimat so fern und fast unerreichbar scheint, so müht es sich dennoch weiter und weiter, auch wider des Wissens und der Erkenntnis, doch mit letztem Tropfen des Mutes und der Hoffnung.
(c) Cornelia Kerber, 2012