Peter Weibel ist seit 1999 Vorstand, Kurator, Künstler und Hochschullehrer des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe und in deutscher Kunstszene nicht mehr wegzudenken.
Ebenda von 1984 bis 2011 als Professor an der Universität für angewandte Kunst Wien, zunächst für visuelle Mediengestaltung, später für Medientheorie tätig, festigte Weibel seinen internationalen Ruf durch höchste Anerkennung.
Der Kokoschka-Preis wurde 1980, im Todesjahr des expressionistischen Künstlers, von der österreichischen Bundesregierung gestiftet und wird seither alle zwei Jahre an nationale als auch internationale Kunstschaffende vergeben.
Mit 20.000 Euro dotiert, gilt er als eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der bildenden Kunst in Österreich.
Erstmals vergeben 1981 an Hans Hartung, wurden seither Künstler wie Mario Merz, Gerhard Richter, Siegfried Anzinger, Agnes Martin, Jannis Kounellis, John Baldessari, Maria Lassnig, Valie Export, Ilya Kabakov, Günter Brus, Martha Rosler, William Kentridge, Raymond Pettibon und Yoko Ono ausgezeichnet.
Die Biographie des Peter Weibels gleicht einer Hymne. 2004 mit dem Käthe Kollwitz Preis ausgezeichnet wurde ihm 2007 die Ehrendoktorwürde der University of Art and Design in Helsinki verliehen.
2009 als Träger des „Friedlieb Ferdinand Runge-Preises für unkonventionelle Kunstvermittlung“ der Stiftung Preußische Seehandlung, sowie der „Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg“, erhielt Weibel des Weiteren den Europäischen Kultur-Projektpreis der Europäischen Kulturstiftung.
Weibel studierte Literatur, Film, Mathematik, Medizin und Philosophie in Wien und Paris, begann seinen beruflichen Werdegang neben Aktionen mit Vertretern der Wiener Gruppe und des Wiener Aktionismus 1966 mit Valie Export.
Von 1976 – 1981 als Lektor für „Theorie der Form“ wurde ihm 1979/80 die Würde eines Gastprofessors für „Medienkunst“ verliehen.
1981 Gastprofessor am College of Art and Design in Halifax, Kanada; 1981 Lektor für „Wahrnehmungstheorie“; 1981-84 Gastprofessor für Gestaltungslehre und bildnerische Erziehung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien; 1982-85 Professor für Fotografie an der Gesamthochschule Kassel; 1984-89 Associate Professor for Video and Digital Arts, Center for Media Study, State University of New York at Buffalo, N.Y.; seit 1984 Professor für visuelle Mediengestaltung an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien; 1986-95 Programmgestalter der Ars Electronica in Linz; 1989-94 Gründer und Direktor des Instituts für Neue Medien an der Städelschule in Frankfurt/Main; 1993, 1997, 1999 österreichischer Kommissär der Biennale von Venedig; 1995-99 künstlerischer Leiter der Neuen Galerie am Landesmuseum Joanneum in Graz und nun seit 1999 der Mann des ZKM, Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe.
Man kann kaum Luftholen beim Aufzählen eines solchen Werdeganges und verdient dürfen wir nun zur Verleihung des Kokoschka-Preises am 28. Februar 2014 gratulieren.
Eine angemessene Auszeichnung welcher sicher noch andere folgen werden.
(c) Cornelia Kerber, Karlsruhe, 2014