Georg Baselitz im Essl Museum, 18.01.2013 – 20.05.2013

>GEORG BASELITZ<
Werke von 1968 bis 2012

18.01.2013 – 20.05.2013, Galerieräume

Eröffnung: 17.01.2013, 19.30 Uhr

Kurator: Karlheinz Essl
Ausstellungsorganisation: Lisa Grünwald, Andreas Hoffer

Die Ausstellung >GEORG BASELITZ – Werke von 1968 bis 2012< eröffnet das Ausstellungsjahr im Essl Museum am 17. Jänner 2013 mit einem Paukenschlag. Anlässlich des 75. Geburtstags von Georg Baselitz widmet das Sammlerpaar Essl dem großen deutschen Künstler und langjährigen Freund eine ausgiebige Werkschau. Gezeigt werden 44 Werke von Baselitz aus vier Jahrzehnten. Die Ausstellung wird von Prof. Karlheinz Essl selbst in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler eingerichtet. Georg Baselitz ist einer der wesentlichen Künstler der Nachkriegsgeneration in Deutschland, der die figurative Malerei konsequent weiterentwickelt hat. In der jüngeren Kunstgeschichte gilt sein Werk als singulär und unverwechselbar. Typisch für Baselitz ist die Umkehrung seiner Bildmotive, die er mit dem WerkDer Wald auf dem Kopf im Jahr 1969 beginnt. Er greift die Konventionen von Wahrnehmung und Wissen an, für ihn ein Befreiungsakt. Bereits in seiner Studienzeit ging Baselitz konsequent andere Wege als sein Umfeld. Von Anfang an beruht seine Malerei auf der bewussten Trennung zwischen künstlerischem Motiv und Realität. Das gegenständliche Bildmotiv wird eingeführt, gleichzeitig verfremdet und deformiert. In dieser Abkehr von den damals vorherrschenden abstrakten Tendenzen in der Malerei sieht Baselitz für sich eine Möglichkeit, Befindlichkeiten konkreter auszudrücken.

Georg Baselitz schafft ein eigenes Bezugssystem, aus dem heraus er seine Bildmodelle und Malmethoden entwickelt. Schon früh gilt sein Interesse dem Dadaismus eines Kurt Schwitters, den surrealistischen Tendenzen Antonin Artauds und der Literatur des Existenzialismus (Michaux, Beckett, Ionesco, Genet). An der Kunst der Geisteskranken fasziniert ihn das Unverbildete, Rohe, Anti-Intellektuelle und Enttabuisierte. In seiner künstlerischen Laufbahn verändert Baselitz permanent seine Malmethoden. Immer wieder setzt er sich mit den Gegenstand als Ausgangspunkt für die Malerei auseinander, segmentiert diesen, stellt ihn auf den Kopf, oder nimmt alte Motive Jahre später wieder auf und setzt sie in einen divergierenden stilistischen Kontext. Die Malerei selbst wird besonders in den 1980er Jahren zu Rohheit verdichtet, er experimentiert aber auch mit dem weißen Rand als Passepartout für die Malerei, lässt Fußspuren und Leerstellen der Farbtöpfe, der am Boden gemalten Bilder stehen oder gelangt in der neueren Zeit zu einer ganz leichten, fast aquarellhaften Malerei.

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KUNST DER GEGENWART

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